2020
Herzliche Einladung
zur West-Begegnung mit der
Rümänischen Orthodoxen Gemeinde
in Köln-Mülheim
Freitag, 30. Oktober 2020, 18.00 Uhr -
Sonntag, 1. November 2020, 14.00 Uhr
Vorgesehener Verlauf der Begegnung
Freitag, 30. Oktober 2020
bis 17.00 Uhr Anreise zur Casa Usera
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr Katholische Abendmesse
mit Msgr. Wilm
Sanders
20.30 Uhr Begrüßungsabend
mit Wilm Sanders und
Maria Wedewer-Steffen
Samstag, 31. Oktober 2020
8.00 Uhr Frühstück
9.00 Uhr Morgenlob in der Hauskapelle
9.30 Uhr Vortrag und Gespräch:
Geschichte und Gegenwart
der Rumänischen Orthodoxen
Kirche mit Pfr. Mitu
11.00 Uhr Kaffee
11.30 Uhr Bilder und Erfahrungen der
Kölner Rumänischen
Orthodoxen Gemeinde
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Kaffee
15.00 Uhr Besuch bei Rumänischen Orthodoxen
Gemeinde in Köln-Mülheim
18.00 Uhr Teilnahme am Evangelischen
Reformationsgottesdienst in der
Trinitatiskirche
20.00 Uhr Abendessen
21.00 Uhr Geselliger Abend mit
Erzpriester Constantin Miron, Brühl
und Mitgliedern der ACK Köln
(angefragt)
Sonntag, 1. November 2020
8.00 Uhr Frühstück
9.00 Uhr Rumänische Orthodoxe Liturgie
in der St. Elisabeth Kirche in
Köln-Mülheim
11.30 Uhr Beisammensein mit Mitgliedern
der Rumänischen Orthodoxen
Gemeinde
14.00 Uhr Abschluss der Begegnung
Kosten
Übernachtung im Einzelzimmer, Verpflegung und Raummiete: 130 €
Anmeldung an
Frau Anne Geburtig
Hesshof Str. 19/21
51107 Köln
Tel.: 0221 - 87 83 60
E-Mail: annegeburtig@gmail.com
Anschriften
Casa Usera der Schwestern von der Liebe Gottes
Venloer Str. 1226
50829 Köln-Bocklemünd
Tel.: 0221 - 13 46 23 (Schwester Magdalena)
www.schwestern-von-der-liebe-gottes.de
( Straßenbahnen 3 und 4 bis Schaffrathsgasse;
geradeaus bis Gasthaus Alt-Bocklemünd,
links: Treppe zur Casa
Rumänische Orthodoxe Gemeinde
Pfarrer Lazar und Emanuel Mitu
Elisabeth-Breuer-Str. 48
51065 Köln-Mülheim (S-Bahnhof Köln-Mülheim)
Tel.: 0221 - 620 11 87
Es grüßen: Pfarrer Hans-Georg Link und
Diakonin Anne Geburtig
2019
Herzliche Einladung
zum regionalen Treffen im Norden
als Begegnung mit orthodoxen und altorientalischen Christen
vom 22.-24. Februar 2019 im
Kloster Nütschau, Schlossstr. 26, 23843 Travenbrück
"Kirche und Klöster in Bulgarien"
Programm (Änderungen vorbehalten)
Freitag, 22. Februar 2019
Bis 17.00 Uhr Anreise (Zimmer ab 14 Uhr)
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr In der Kirche:
Ev. Abendmahlsgottesdienst
mit Pastor Frank Lotichius,
Breitenfelde
21.00 Uhr Im Vortragssaal:
"Die bulgarische Kirche
zwischen Moskau und
Konstantinopel"
ca. 22.00 Uhr Ausklang am Kamin
Sonnabend, 23. Februar 2019
(6.30 Uhr Lesehore / 7.00 Uhr Laudes) 8.15 Uhr Frühstück
9.30 Uhr Feier der Göttlichen Liturgie mit den
bulgarischen Gemeinden aus
Norddeutschland (Pfr. Krastin
Apostolov und einem Vertreter von
Bischof Antonij aus Berlin)
11.45 Uhr Mittagsgebet
12.00 Uhr Gemeinsames Agape-Essen
13.30 Uhr Dozent Dr. Smilen Markov, Oxford:
"Der Hl. Johannes von Rila und
sein Kloster"
15.00 Uhr Nachmittagskaffee
16.00 Uhr Rundgespräch mit Dr. Markov und Bericht über das bulgarische
Gemeindeleben
Anschl. Berichte aus dem Leben der
orthodoxen und altorientalischen
Gemeinden
PHILOXENIA vor Ort
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Abend der Begegnung mit den
Brüdern aus dem Kloster
21.00 Uhr Komplet (Abendgebet)
Anschl. Beisammensein am Kamin
Sonntag, 24. Februar 2019
(6.30 Uhr Lesehore / 7.00 Uhr Laudes)
8.15 Uhr Frühstück
9.00 Uhr Konventamt (Sonntagsmesse)
10.30 Uhr Sonntagsgespräch:
Dr. Smilen Markov,
bulgarischer Theologe aus Oxford
"Kirche und Klöster in Bulgarien"
11.45 Uhr Mittagsgebet
12.00 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr Rückblick und Ausblick
Anregungen für die weitere Arbeit
14.30 Uhr Nachmittagskaffee und Ende der
Begegnung
Wir hoffen wiederum, dass viele Christen aus den orthodoxen und altorientalischen Gemeinden - wenigstens am Sonnabend, 23. Februar, - nach Nütschau kommen, um aus ihrem Gemeindeleben zu berichten.
Für das ganze Wochenende entstehen Kosten in Höhe von 116,- €, zahlbar an der Klosterpforte. Gegebenenfalls kann aus Mitgliedsbeiträgen unseres Freundeskreises ein Zuschuss gezahlt werden. Deutsche Tagesgäste zahlen bitte die Kosten für die Mahlzeiten, an denen sie teilnehmen, ebenfalls an der Klosterpforte. Während der Begegnung wird wie üblich eine kleine Sammlung zugunsten von PHILOXENIA gehalten. Das Kloster lädt freundlicherweise wiederum alle altorientalischen und orthodoxen Tagesgäste zum Agape-Mittagessen ein.
Anmeldung per E-mail bitte an: maria.wedewer.steffen@gmail.com
Geben Sie dabei bitte vollständig Ihren Namen, Adresse, Telefonnummer, Doppel- oder Einzelzimmer, Ihre Ankunfts- und Abfahrtzeit sowie auch Ihre Konfessionszugehörigkeit an! Wenn Sie vegetarische Kost wünschen, teilen Sie auch das bitte mit!
Jahresrundbrief 2019
Liebe Mitglieder und Freunde von PHILOXENIA!
Zum Jahreswechsel 2018/2019 schreibe ich meinen Rundbrief nach der Rückkehr aus Konstantinopel, wo ich am 30. November in Begleitung von Prälat Dr. Klaus Wyrwoll das Andreas-Fest mitfeiern und Sr. Allheiligkeit Patriarch Bartholomaios unsere Festschrift zum 50-jährigen Bestehen von PHILOXENIA überreichen konnte. Uns alle bekümmert der Konflikt zwischen dem Patriarchat von Konstantinopel und dem Patriarchat von Moskau. Der Ökumenische Patriarch nahm in seiner Grußadresse an die Delegation der römischen Kirche unter der Leitung von Kardinal Kurt Koch darauf Bezug (eigene freie Übersetzung):
„Der gemeinsame Kelch der Göttlichen Liturgie setzt den gemeinsamen Glauben, die volle Zustimmung zum Glaubensbekenntnis voraus. Den theologischen Dialog bestimmt als Grundsatz die Beziehung von Einheit im Glauben und eucharistischer Gemeinschaft. Die Entscheidung unserer Schwesterkirche von Moskau, die eucharistische Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat zu beenden, missachtet die Einheit der Orthodoxie, die eins ist im Glauben mit der Kommunion in den „heiligen Mysterien“ und macht weltliche Kriterien zum Maßstab der Kirche, die doch „nicht von dieser Welt“ ist. Deshalb fehlt der Entscheidung des Patriarchats von Moskau die theologische und kirchliche Begründung und steht im Widerspruch zur Tradition der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche.“
Diese Sätze interpretiere ich so, dass nach der Auffassung von Konstantinopel die Orthodoxe Kirche weiterhin als eine im Glauben und deshalb auch eine in der Communio anzusehen ist. Von seiten des Ökumenischen Patriarchates gibt es keine Aufkündigung der Kirchengemeinschaft. Deshalb ergeht an alle Mitglieder und Freunde von PHILOXENIA die dringliche Bitte, für die Orthodoxen Schwesterkirchen zu beten, dass die Eskalation des Konflikts nicht zu einem dauerhaften Schisma in der Weltorthodoxie führen möge. Dazu kann auch die Ökumenische Jahreslosung 2019 ein Ansporn sein, wenn es heißt (Ps 34,15)
„Suche Frieden und jage ihm nach!“
Mit diesem Psalmwort erbitten wir Frieden und Versöhnung unter allen Menschen. Aber wir dürfen Mühe und Anstrengung um Frieden und Gemeinschaft auch besonders auf die orthodoxen Kirchen beziehen. Für unseren Freundeskreis gilt weiterhin, was unsere Gründerin Ilse Friedeberg immer betonte: Wir suchen und halten Kontakt zu allen orthodoxen Kirchen und Gemeinden, unabhängig von der Frage der Jurisdiktion.
H E R Z L I C H E N D A N K
Sage ich wieder für alle Beiträge, Spenden und Zuwendungen im Jahr 2018. Gern werden wir auch 2019 unsere regionalen Begegnungen und auch unsere Klosterfahrt nach Russland mit unseren/Ihren Mitteln finanziell unterstützen. Deshalb bitten wir auch im neuen Jahr um Ihre großzügige Hilfe.
Unser Konto bei der Commerzbank in Hamburg:
Wilhelm Sanders (wg. Philoxenia)
IBAN: DE 98 2004 0000 0620 4234 00
BIC: COBA DE HH XXX
Kontoführung und Mitgliederdatei sind weiterhin bei Herrn Edip Elia, edip_e@yahoo.de.
Im Blick auf die am 25. Mai 2018 in Kraft getretene Datenschutzverordnung weisen wir darauf hin, dass Ihre Anschrift bzw. Ihre E-Mail-Adresse ausschließlich für unseren Rundbrief und Einladungen genutzt und sämtliche Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Sollten Sie die weitere Zusendung nicht wünschen, werden wir nach einer kurzen formlosen Mitteilung Ihre Daten umgehend löschen. Ansonsten ändert sich für Sie nichts. Wir bitten weiterhin um eine Nachricht, wenn sich Ihre Anschrift ändert.
In der Region Nord ist unsere Frühlingsbegegnung vom 22.-24. Februar 2019 im Kloster Nütschau.
In der Region Süd bleiben wir nach den guten Erfahrungen 2018 in Nürnberg und haben die Begegnung mit der armenischen Gemeinde vom 28.-30 Juni 2019.
Kontakt: Frau Gudrun Steineck, Alpenstr. 6, 82418 Hofheim Post Murnau, Fax: 08847 6075, E-Mail: aoekreise.steineck@t-online.de
In der Region Ost konnte die Begegnung mit den syrisch-orthodoxen Gemeinden 2018 leider nicht stattfinden. Wir wiederholen die Einladung für die Zeit vom 27.-29. September 2019 in Berlin.
Kontakt: Frau Maria Wedewer-Steffen, Donaustr.6, 28199 Bremen,0421–59 624 99, E-Mail: maria.wedewer.steffen@gmail.com
In der Region West ist die nächste Begegnung mit der ukrainischen Gemeinde vom 11.-13. Oktober 2019.
Kontakt: Frau Anne Geburtig, Hesshofstr. 19-21, 51107 Köln, 0221-87 83 60, E-Mail: annegeburtig@gmail.com
Die ARBEITSGEMEINSCHAFT ÖKUMENISCHER KREISE (AÖK), bei der PHILOXENIA Mitglied ist, kann ihr 50-jähriges Bestehen feiern mit festlichen Tagen vom 5.-7. April 2019. Kontakt: Frau Gudrun Steineck, s. o.
Herzliche PHILOXENIA-Grüße
Ihr und Euer Wilm Sanders
2018
Wenn Sie sich per E-mail anmelden, geben Sie bitte vollständig Ihren Namen, Adresse, Telefonnummer, Doppel- oder Einzelzimmer, Ihre Ankunfts- und Abfahrtzeit sowie auch Ihre Konfessionszugehörigkeit an!
2016
Das Jahr 2016 steht ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums, das wir in Köln festlich begehen.
Der Filialkreis Bremen feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Zu beiden Festen laden wir ganz herzlich ein. Bitte setzen Sie sich bei Teilnahmewunsch mit dem Leiter des Freundeskreises, Msgr. Wilm Sanders oder der stellvertretenden Leiterin, Frau Maria Wedewer-Steffen, in Verbindung!
HERZLICHE EINLADUNG
Erzbischöfliches Priesterseminar
Kardinal-Frings-Str. 12, 50668 Köln
50 JAHRE PHILOXENIA
Programm (Änderungen vorbehalten)
Freitag, 14. Oktober 2016
Bis 16.00 Anreise
Treffpunkt im Clubraum
17.30 Uhr Weg zur Antoniterkirche,
Schildergasse 57, 50667 Köln
18.00 Uhr Begegnung mit der Evangelischen
Gemeinde in der Antoniterkirche:
18.00 Uhr 10-Minuten-Andacht
18.15 Uhr Konzert Kirchentöne
19.00 Uhr Gespräch bei Brot und Wein
mit City-Pfarrer Markus Herzberg
21.00 Uhr Geselliges Beisammensein im
Clubraum des Priesterseminars
Samstag, 15. Oktober 2016
8.00 Uhr Kurzes Morgenlob in der Kapelle
8.15 Uhr Frühstück
10.00 Uhr Weg zur Kirche St. Andreas,
Komödienstr. 6-8, 50667 Köln
Teilnahme an der Festlichen Feier
zum 50-jährigen Jubiläum des
Freundeskreises PHILOXENIA
(siehe gesonderte Einladung unten)
10.30 Uhr Orthodoxe Doxologie
12.00 Uhr Festprogramm im Priesterseminar
17.00 Uhr Vorabendmesse in St. Andreas
mit P. Christoph Wekenborg OP
und Msgr. Wilm Sanders
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Begegnung mit Mitgliedern der
ACK Köln im Clubraum
Sonntag, 16. Oktober 2016
Ab 7.30 Frühstück
8.00 Uhr Fahrt nach Brühl
9.00 Uhr Feier der Göttlichen Liturgie
mit S. Em. Metropolit Augoustinos
Kirche Hl. Johannes der Täufer,
Wallstr. 102, 50321 Brühl
12.00 Uhr Einladung zum Agape - Mahl
14.00 Uhr Abschluss der Begegnung
Die Kosten für die Jubiläumsfeier übernimmt der Freundeskreis. Für die Teilnahme an der West-
Begegnung erbittet das Priesterseminar den Betrag von 91,- €, nach Möglichkeit bar zu zahlen bei der Anreise. Gegebenenfalls kann aus Mitgliedsbeiträgen ein Zuschuss gezahlt werden.
Während der Begegnung wird wie üblich eine Sammlung zugunsten von PHILOXENIA gehalten.
Anmeldung
Bitte schicken Sie Ihre Anmeldung bis spätestens 7. Oktober 2016 an:
Msgr. Wilm Sanders, Lattenkamp 20,
22299 Hamburg
oder an:
maria.wedewer.steffen@gmail.com
Bankverbindung
Wilhelm Sanders (wg. Philoxenia)
Commerzbank Hamburg
IBAN: DE98 2004 0000 0620 4234 00
BIC: COBA DE HH XXX
Dankbar sind wir für alle Spenden und freundlichen Zuwendungen.
Herzliche Einladung
50 Jahre PHILOXENIA 1966 - 2016
Samstag, 15. Oktober 2016
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Samstag, 15. Oktober 2016, 10.30 Uhr
Orthodoxe Doxologie
mit S. Eminenz Metropolit Dr. h. c. Augoustinos Labardakis , Bonn
Grußwort: Weihbischof em. Dr. Klaus Dick, Köln Sendungswort: Alt-Präses Manfred Kock, Köln
Dominikanerkirche St. Andreas, Komödienstr. 6-8, 50667 Köln
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Festprogramm
Erzbischöflichen Priesterseminar, Kardinal-Frings-Str. 12, 50668 Köln
12.00 Uhr Mittagsimbiss
12.30 Uhr Begrüßung Msgr. Wilm Sanders, Hamburg
Grußworte
Festvortrag: S.E. Erzbischof Dr. Jeremiasz Anchimiuk, Breslau
„Gastfreundschaft in der Kirche und säkularen Welt im 21. Jh.“
Buchvorstellung „Orthodoxie in Deutschland“
15.00 Uhr Ausklang bei Kaffee und Kuchen
Musikalische Umrahmung durch den Komitas-Chor der Armenischen
Gemeinde Köln |
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Wir über uns
Unser Freundeskreis zur Begegnung von Christen der westlichen und östlichen Tradition wurde 1966 von Ilse Friedeberg (+1998) in der evangelischen Communität Imshausen gegründet. Seither organisieren wir mehrfach im Jahr Zusammenkünfte in ganz Deutschland, deren Ziel es ist, die Tradition und heutige Lage der orthodoxen und altorientalischen Gemeinden kennen zu lernen und eine tragfähige echte Freundschaft mit ihnen zu entwickeln und zu einer Einheit in versöhnter Verschiedenheit hin zu wachsen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme am 50-jährigen Jubiläum von PHILOXENIA und bitten um Anmeldung bis zum 30. September 2016 an:
Msgr. Wilm Sanders, Lattenkamp 20, 22299 Hamburg, Fax: 040 – 507 92 69 4 oder an: maria.wedewer.steffen@gmail.com
Wir bedanken uns bei der ACK Köln für die freundliche Kooperation.
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Herzliche Einladung
10 Jahre PHILOXENIA Bremen 2006 - 2016
12. September 2016 |
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Montag, 12. September 2016, 18.00 Uhr
Artoklasia (= Brechung des Brotes)
Leitung: S. E. Bischof Evmenios von Lefka, Aachen
Begrüßung: Pastor Christian Gotzen, St. Petri Domgemeinde Bremen Mitwirkung: Russisch orthodoxer Chor unter der Ltg. von Oleg Ponomarior
Hoher Chor St. Petri Dom Bremen, Sandstr. 10-12, 28195 Bremen
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Festprogramm
Domkapitelsaal im Domkapitelhaus, Domsheide 8, 28195 Bremen
19.00 Uhr Abendimbiss
19.30 Uhr Begrüßung Maria Wedewer-Steffen, Bremen
Grußworte
Festvortrag: OKR Dr. Martin Illert, EKD, Hannover
„Ökumene als Arbeit an Selbst- und Fremdbildern“
21.30 Uhr Ausklang und Abendsegen
Musikalische Umrahmung durch die armenische Pianistin Stella Osipova |
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Wir über uns
Unser Freundeskreis zur Begegnung von Christen der westlichen und östlichen Tradition wurde 1966 von Ilse Friedeberg (+1998) in der evangelischen Communität Imshausen gegründet. Seither organisieren wir mehrfach im Jahr Zusammenkünfte in ganz Deutschland und seit 10 Jahren auch in Bremen.Ziel ist es, die Tradition und heutige Lage der orthodoxen und altorientalischen Gemeinden kennen zu lernen und eine tragfähige echte Freundschaft mit ihnen zu entwickeln und zu einer Einheit in versöhnter Verschiedenheit hin zu wachsen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme am 10-jährigen Jubiläum von PHILOXENIA und bitten um Anmeldung bis zum 9. September 2016 an:
Maria Wedewer-Steffen, Haus PHILOXENIA, Donaustr. 6, 28199 Bremen oder an: maria.wedewer.steffen@gmail.com Für Nachfragen: Tel.: 0421 – 59 624 99.
Über einen Beitrag zum Buffet oder eine finanzielle Spende würden wir uns sehr freuen .
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PHILOXENIA-Begegnung in Berlin 2015
"Orthodoxe Christen in Berlin"
9.-11. Oktober 2015
In diesem Jahr laden wir erstmalig zu einer Begegnung mit orthodoxen Christen in der Bundeshauptstadt ein.
In Berlin ist die Orthodoxe Kirche mit zahlreichen Bischofssitzen und Gemeinden vertreten, sodass wir hier besonders gut die Schätze der Orthodoxen Kirche in ihren unterschiedlichen Traditionen, ihrem liturgischen Reichtum und im konkreten gemeindlichen Leben kennenlernen können.
Am Samstag feiern wir die Orthodoxe Liturgie deshalb mit Geistlichen aus verschiedenen orthodoxen Gemeinden.
Gesamtkirchlich gesehen ist die Orthodoxe Kirche bereits seit einigen Jahren auf dem Weg zu einem panorthodoxen Konzil, das 2016 stattfinden und die Situation orthodoxer Christen in aller Welt neu regeln und zu einem Konsens führen soll. Darüber erfahren wir mehr in einem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Bremer.
Unsere Begegnung findet in dem geschichtlich bedeutsamen Gebiet der innerdeutschen Mauer statt, sodass wir diese Zusammenhänge in unserer Programm einbeziehen: Der evangelische Gottesdienst findet in der Kapelle der Versöhnung statt, wo bis 1985 die von der DDR gesprengte Versöhnungskirche stand. Am Sonntag nach der Hl. Messe besuchen wir die Gedenkstätte Berliner Mauer.
Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!
VERLAUF DER BEGEGNUNG
( Änderungen vorbehalten )
Ab 15.00 Anreise im Hotel 4 Youth
am Mauerpark Berlin (s.u.)
18.00 Evangelischer Abendmahls-Gottesdienst
mit Pfr. Thomas Jeutner
Ort: Kapelle der Versöhnung, Bernauer Str. 4, 10115 Berlin
Anschl.: Agape und Rundgespräch in der Ev.Versöhnungsgemeinde, Bernauerstr. 111, 13355 Berlin
Samstag, 10. Oktober 2015
Ab 8.00 Frühstücksmöglichkeit
10.00 Panorthodoxe Liturgie mit Panichida (= Totengedenken)
Ort: Kirche des Hl. Sava, Ruppiner Str. 28, 13355 Berlin
Hauptzelebrant: Bischof Hanna Haikal
12.30 Mittagessen anschl. Kleines Serbisches Kulturprogramm
14.00 Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Bremer, WWU Münster
„Die Orthodoxe Kirche auf dem Weg zum panorthodoxen Konzil“
16.00 Kaffee-/Teerunde
18.00 Orthodoxer Vespergottesdienst in der Kirche des HL. Sava
Anschl.: Abendimbiss
10.00 Katholische Hl. Messe mit P. Frano Cugura OFM
Ort: Kirche St. Sebastian, Feldstr. 4, 13355 Berlin
11.30 Besuch/Führung durch die Gedenkstätte
Berliner Mauer mit Herrn Rainer Just, Ev. Versöhnungsgemeinde
ca. 13.00 Mittagsbuffet im Restaurant Pune, Oderbergerstr. 28, 10435 Berlin
ca. 14.30 Ende der Begegnung
Wir erbitten einen Tagungsbeitrag in Höhe von 20,- € oder gern auch mehr als Spende. Wer den Kostenbetrag nicht aufbringen kann, kann Hilfe unseres Freundeskreises erhalten.
Hotel 4 Youth am Mauerpark Berlin, Bernauer Str. 45/46, 10435 Berlin,
Ca. 400 m vom U Bhf. Bernauerstr. (U8) und direkt gegenüber der Tramhaltestelle Wolliner Str. (M10).
Die Kosten für die Übernachtung mit Frühstück betragen 130,00 € (EZ) bzw. 150,00 € (DZ als EZ oder DZ).
Anmeldung bitte an:
Haus PHILOXENIA
Donaustr. 6
28199 Bremen
Für Rückfragen: Tel.: 0421-59 624 99 bzw. 0177-463 70 56. Es erfolgt keine schriftliche Zusage.
Wir freuen uns auf die Begegnung in Berlin und grüßen Sie/ Euch herzlich.
Frau Maria Wedewer-Steffen,
Msgr. Wilm Sanders,
Dekan Pfr. Boris Ustimenko
& Pfr. Veljko Gacic
2015
In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt der PHILOXENIA-Arbeit auf den Begegnungen mit den Armeniern und dem Gedenken an die Opfer des Völkermordes vor 100 Jahren, den die Armenier "Aghet - Vernichtung" nennen. Monsignore Wilm Sanders als Leiter unseres Freuindeskreises hat dazu an den Präsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Norbert Lammert, geschrieben:
"Bei unserem Treffen im Kloster Nütschau kam die Frage auf, ob sich der Deutsche Bundestag zu diesem 100-Jahr-Gedenken am 24. April noch einmal öffentlich äußern und auch das Versagen der damaligen deutschen Politik noch einmal deutlich beklagen werde. Möglicherweise ist ja eine entsprechende Erklärung in Arbeit. Im Namen des PHILOXENIA-Leitungskreises trage ich Ihnen die Bitte vor, Sie möchten wenigstens die Armenier-Erklärung des Deutschen Bundestages aus dem Jahre 2005 noch einmal im Hohen Haus verlesen und damit bestätigen."
In Kooperation mit der Armenischen Gemeinschaft hat der PHILOXENIA-Kreis Bremen ein umfangreiches Gedenkprogramm vorbereitet.
Rede von Bürgermeisterin Karoline Linnert
anlässlich
100 Jahre Gedenken an die Opfer des Genozids an den Armeniern im Jahre 1915
Sehr geehrter Diakon Hakop Sahinian,
sehr geehrte Frau Wedewer-Steffen vom Freundeskreis Philoxenia,
sehr geehrter Herr Dr. Mangelsen von der Armenischen Gemeinschaft,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
Heute vor einhundert Jahren, am 24. April 1915, wurden mehrere hundert Intellektuelle
und Prominente, Abgeordnete, christliche Geistliche, Ärzte, Anwälte, Journalisten, ganz
verschiedene Menschen im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, verhaftet
und verschleppt. Sehr viele von ihnen wurden umgebracht.
Zeitgleich wurden auch in vielen anderen Städten und Regionen des osmanischen
Reichs Menschen verhaftet und ermordet oder verschleppt und auf Todesmärsche in die
syrische Wüste getrieben. Sie alle waren Armenier.
Heute steht der 24. April als Gedenktag für den Beginn der massenhaften Verfolgung,
Folter, Deportation und Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armenierinnen und
Armeniern im osmanischen Reich in der Zeit ab 1915.
Augenzeugen haben die kaum zu beschreibenden Schrecken des Jahres 1915 schriftlich
festgehalten:
Der deutsche evangelische Theologe Johann Lepsius und der Sozialdemokrat, Pazifist
und Dolmetscher Heinrich Vierbücher berichteten damals schon, dass nach den
Massenverhaftungen in Konstantinopel vor allem im Osten Anatoliens Dörfer überfallen
wurden.
Männer wurden verhaftet, entsetzlich gefoltert und umgebracht. Oft mussten ihre
Angehörigen die Folter mit ansehen. Alte Menschen, Frauen und Kinder mussten all
ihren Besitz zurücklassen und wurden wie Vieh auf Todesmärsche getrieben, vorwärts
geprügelt, wenn sie erschöpft waren, ohne Rücksicht auf Krankheit oder Alter.
Zehntausende Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt.
Auf den Deportationsmärschen durch Gebirge und in die Wüste verhungerten und
verdursteten sehr viele Menschen. Sie starben an Entkräftung, an Krankheiten und an
Qualen, die ihnen zugefügt wurden.
Etwa 20-25.000 Armenierinnen und Armenier wurden im Juni 1915 aus Erzincan
deportiert und durch das Euphrat-Tal bis zur Kemach-Schlucht getrieben.
Dort fand ein drei Tage andauernder, blutrünstiger Massenmord statt, bei dem alle
Armenierinnen und Armenier letztlich in die Schlucht hinabgestürzt wurden.
Die meisten Historikerinnen und Historiker, viele Politikerinnen und Politiker und auch
Papst Franziskus betrachten die Taten des Jahres 1915 als den „ersten Völkermord des
20. Jahrhunderts“. Dem schließe ich mich ausdrücklich an.
Dieses 20. Jahrhundert war ein blutgetränktes, ein von nationalistischen Vorstellungen
durchdrungenes Jahrhundert. Ein Jahrhundert, in dem verschiedene Herrscher unter
anderem zum brutalen Mittel von „massenweisen Zwangs-umsiedlungen“ griffen:
Das geschah im osmanischen Reich gegen die armenische Minderheit gerichtet, das
geschah unter Adolf Hitler, der seinem behaupteten „Volk ohne Raum“ neuen, so
genannten „Lebensraum im Osten“ beschaffen wollte. Und das geschah unter Joseph
Stalin, vor allem gegen kaukasische Bevölkerungsgruppen, die aus Südrussland nach
Zentralasien vertrieben wurden. Etwa 700.000 Menschen fanden dort den Tod.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebten im Osmanischen Reich die muslimische türkische
Mehrheit und verschiedene christliche Minderheiten nebeneinander:
außer den Armeniern auch Griechen, Chaldäer, Aramäer, Assyrer. Sie durften ihren
christlichen Glauben leben.
Sie waren jedoch nie wirklich gleichgestellt, mussten zusätzliche Steuern bezahlen und
sahen sich immer wieder Diskriminierungen ausgesetzt.
Etwa 25 bis 40 Prozent der ostanatolischen Bevölkerung im osmanischen Reich waren
Armenierinnen und Armenier. Die allermeisten Armenier standen friedlich und loyal dem
osmanischen Reich gegenüber. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts, während der
Balkankrise und einem in Europa aufkommenden Nationalismus, gab es auch unter den
Armeniern Unabhängigkeitsbestrebungen.
Das auch gewaltsame Unabhängigkeitsstreben EINIGER diente als Vorwand für
grausame Pogrome gegen ALLE Armenier. In den Jahren 1894-1896 waren
zehntausende von ermordeten Armeniern zu beklagen.
Als 1908 die Jungtürken an die Macht kamen, hoffte die armenische Bevölkerung
zunächst auf die Besserung ihrer Lage. Sie musste jedoch sehr bald erleben, dass
innerhalb der jungtürkischen Bewegung die nationalistische Strömung die Oberhand
gewann. Diese hatte einen Staat vor Augen, in dem nicht-muslimische Minderheiten
keinen Platz hatten.
Wenn man der schrecklichen Ereignisse und Gräuel vor einhundert Jahren gedenkt,
dann gehört auch dazu, dass wir Deutsche uns mit diesem Genozid auseinander setzen.
Denn neben der heutigen Türkei als Rechtsnachfolgerin des osmanischen Reichs, ist die
heutige Bundesrepublik letztlich in der historischen Verantwortung für das, was das
Deutsche Kaiserreich damals getan bzw. gelassen hat.
Das Deutsche Kaiserreich und das Osmanische Reich waren „Waffenbrüder“ im ersten
Weltkrieg: Generalstabschef der türkischen Streitkräfte war General Friedrich Bronsart
von Schellendorf. Der deutsche Marineattaché Hans Human war eng mit dem sehr
mächtigen Kriegsminister und Deportationsbefürworter Enver Pascha befreundet.
Entsprechend wussten deutsche Diplomaten und Militärs sehr genau Bescheid darüber,
welche Schrecken die armenische Minderheit im osmanischen Reich erleiden musste.
Belege dafür finden sich in den Akten des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reichs.
Der deutsche Botschafter Hans von Wangenheim schrieb am 17. Juni 1915 aus
Konstantinopel an den deutschen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg:
„Daß die Verbannung der Armenier nicht allein durch militärische Rücksichten motiviert
ist, liegt zutage. Der Minister des Innern Talaat Bey hat sich hierüber kürzlich gegenüber
dem zur Zeit bei der Kaiserlichen Botschaft beschäftigten Dr. Mordtmann ohne Rückhalt
dahin ausgesprochen „daß die Pforte den Weltkrieg dazu benutzen wollte, um mit ihren
inneren Feinden – den einheimischen Christen – gründlich aufzuräumen, ohne dabei
durch die diplomatische Intervention des Auslandes gestört zu werden; das sei auch im
Interesse der mit der Türkei verbündeten Deutschen, da die Türkei auf diese Weise
gestärkt würde.“
Im Juni 1915 – als das Deportationsgesetz gegen die Armenische Minderheit gerade in
Kraft getreten war –, berichtete außerdem der Generalkonsul in Konstantinopel Johann
Heinrich Mordtmann:
„Das läßt sich nicht mehr durch militärische Rücksichten rechtfertigen; es handelt sich
vielmehr, wie mir Talaat Bej vor einigen Wochen sagte, darum die Armenier zu
vernichten.“
Hochrangige Vertreter des Deutschen Kaiserreichs bis hin zum Reichskanzler waren
also Mitwisser. Und sie hielten es nicht für erforderlich, etwas gegen die massenhafte
Ermordung der Armenier zu tun.
Auf historische Ereignisse mit einem „Was wäre geschehen, wenn…“ zu blicken, ist
heikel. Wir können nur spekulieren. Trotzdem denke ich, dass bei deutlicher Intervention
seitens der Deutschen Menschenleben hätten gerettet werden können. Ob das den
Völkermord verhindert hätte, weiß niemand zu sagen.
Diese Rolle, die das deutsche Kaiserreich gespielt hat, wird meines Wissens auch im
deutschen Geschichtsunterricht kaum oder gar nicht behandelt. Aber auch wir heutigen
Deutschen haben eine historische Verantwortung.
Der Tod so vieler Menschen ist schrecklich. Mittlerweile haben über 20 Staaten die
massenhaften Deportationen, das Morden und die Todesmärsche als Genozid offiziell
anerkannt.
Der deutsche Bundespräsident Gauck hat gestern von einem Völkermord gesprochen.
Auch alle im Bundestag vertretenen Parteien haben sich diese Einschätzung zu eigen
gemacht.
Dinge beim Namen zu nennen, kann sehr schmerzhaft sein – und trotzdem ist es wichtig
und richtig.
Die heutige, moderne Türkei ist aus dem osmanischen Reich hervor gegangen. Bis
heute ist die offizielle Haltung des türkischen Staates, dass es sehr viele Tote gegeben
habe, aber keine gezielte und vorsätzliche Verfolgung der Armenier.
Ich erkenne an, dass der damalige Ministerpräsident der Türkei, Herr Recep Tayyip
Erdogan, im April 2014 erstmals den Nachkommen der umgekommenen Armenier sein
Beileid aussprach.
Und ich erkenne an, dass der heutige Ministerpräsident der Türkei, Ahmet Davutoglu, in
diesem Jahr den umgekommenen Armeniern seinen Respekt erweist und den
Nachkommen ebenfalls sein Beileid ausspricht.
Was fehlt ist die Anerkennung, dass die Armenierinnen und Armenier nicht wegen der
harten Lebensbedingungen im Krieg umgekommen sind.
Wenn ich heute von Völkermord spreche, dann tue ich das nicht, um die in Bremen oder
anderswo lebenden türkischstämmigen Menschen zu verletzen.
Ich möchte die Gräben nicht vertiefen, die es schon gibt. Im Gegenteil: Ich setze darauf,
dass gerade wegen unseres gewachsenen guten Kontaktes offene Worte unter einander
freundlich gesonnenen Menschen möglich sind.
Und ich spreche auch deshalb von einem Genozid an den Armeniern, weil ich selbst
einem Volk angehöre, das eine schlimme Geschichte hat. Die Verfolgung und Ermordung von Juden und von Sinti und Roma, das war ebenfalls Völkermord.
Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, wenn sich eine Gesellschaft mit den Schrecken, die
sie über andere Menschen gebracht hat, auseinandersetzt. Diese Auseinandersetzung
ist kompliziert, schmerzhaft und sie dauert lange. Aber sie ist wichtig.
Warum sind Menschen unter bestimmten Bedingungen dazu fähig, grauenhafte und
unmenschliche Taten zu begehen?
Nur wenn wir uns damit beschäftigen und den Finger in die eigene Wunde legen, können
wir lernen und versuchen zu verhindern, dass so etwas jemals wieder geschieht.
Ich glaube, dass die jüngste deutsche Geschichte zeigt, welche Folgen die
Auseinandersetzung mit der eigenen schrecklichen Geschichte haben kann:
Nach innen hat sie unsere demokratische Gesellschaft wachsamer gegen
menschenverachtende Haltungen gemacht.
Nach außen hin freue ich mich darüber, dass ich wieder nach Polen reisen kann und dort
willkommen geheißen werde.
Es gibt zahlreiche Städtepartnerschaften zwischen Deutschland und Frankreich. In der
EU arbeiten wir zusammen und versuchen uns immer wieder auf eine gemeinsame Politik zu verständigen. Es wachsen wieder jüdische Gemeinden in Deutschland.
Dennoch ist die Aufarbeitung der deutschen Geschichte nicht abgeschlossen – und das
darf sie wohl auch niemals sein.
Vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrung möchte ich Türkinnen und Türken und
Armenierinnen und Armenier ermutigen, sich voller Respekt voreinander gemeinsam auf
den verantwortungsbewussten, beschwerlichen Weg einer historischen Aufarbeitung zu
machen. Dieser Weg beginnt meiner festen Überzeugung nach mit der Anerkennung des
großen Leids der Armenierinnen und Armenier.
An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass es in der türkischen Zivilgesellschaft
bereits viele Menschen gibt, die die historischen Ereignisse anerkennen.
Der auch in Deutschland bekannt gewordene Journalist Hrant Dink hat sich für eine
Aussöhnung zwischen Armeniern und Türken eingesetzt. Traurigerweise hat ihn ein türkischer Nationalist umgebracht.
Vorgestern hat mein Parteifreund Cem Özdemir an einer türkisch-armenischen
Gedenkveranstaltung in Istanbul teilgenommen. Sie trug den Titel „In Memoriam 24. April“.
Solche Dinge sind für mich ein Grund für Hoffnung.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir sind hier, um die Erinnerung daran wach zu halten, wie schrecklich es ist, wenn
Menschen andere Menschen verfolgen und umbringen – allein weil sie einen anderen
Glauben haben, einer anderen Bevölkerungsgruppe angehören.
Auch nach einhundert Jahren sind Armenierinnen und Armenier voller Trauer um ihre
Angehörigen. Wir sind heute hier, um der Gequälten und der Toten zu gedenken.
Vor der Versöhnung kommt die Anerkennung von Schuld!